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Die Eröffnung der Ausstellung wird begleitet von zeichnerischen Interventionen an der Aussenfassade des Taubenheims im Open Space Domshof. Die Studierenden der Klasse für Illustration von Prof. Samuel Nyholm zeichnen, live und grossflächig, einen Ausschnitt der Ergebnisse ihres letzten Semesters. Es sind humorvolle und hintergründige Cartoons im Zusammenhang ihrer Arbeitssituation. Diese Performance stellt den Auftakt einer ganzen Serie an Illustrationen der Gruppe junger Künstlerinnen und Künstler an der Fassade des Taubenheims über die nächsten drei Monate dar.

Die Cartoons entstanden im Rahmen eines Seminars unter der Beschäftigung mit einem ‚erweiterte Abjekt‘. Für die Denkerin und Psychoanalytikerin Julia Kristeva ist der Begriff ‚Abjekt‘ das, was das Subjekt vom Objekt trennt, unser individuelles Selbst vom entfremdeten ‚Anderen‘. Abjektion ist der Schrecken, den wir erleben, wenn wir daran erinnert werden, dass wir jenseits der erhabenen Idee eines sauberen, zivilisierten und kontrollierbaren Selbst immer noch animalische, instinktgesteuerte Kreaturen sind, Produzenten von Körperflüssigkeiten und Exkrementen. Prof. Samuel Nyholm, selbst Cartoonist schreibt: „Die Geschichte des Cartoons ist eng mit dem Phänomen der Abjektion verwoben, seit die prähistorischen Kritzeleien und haptischen Artefakte in früher Zeit als symptomatische Manifestationen einer zerbrochenen Einheit mit unserer embosomalen Mutter Natur auftraten.“ So erforschten sie gemeinsam das enorme Potential, das in diesen erweiterten Stereotypen steckt, und wie sie unser Sein und unseren Platz in dieser Welt begleiten und bestimmen.