53°58’N, 8°32’O
Lucy Hollwedel
Integriertes Design BA
bei Prof. Dr. Annette Geiger,
Prof. Samuel Nyholm
Der illustrierte Tod – Wie Bilderbücher helfen, Verlust greifbarer zu machen
Dieses Buch ist für mich und mein 9-Jahre-altes Ich. Es ist ein Versuch mit dem Tod meiner Mutter vor 15 Jahren umzugehen. Der zugehörige Theorietext beschreibt einen Großteil meiner Reise zu diesem Buch, wie ich mich mit dem Thema Trauer und Verlust auseinandersetze, vorhandene Bilderbücher analysiere und mich letztlich auf mein Bauchgefühl verlasse, um meine Geschichte in Worten und Bildern zu erzählen.
„Mama kommt nie wieder.“ Dieser Satz ist auch 15 Jahre später noch tief in mein Gedächtnis gebrannt und markiert einen der prägendsten Momente meiner Kindheit. Die Trauer, die in diesem Moment ausgelöst wurde, trage ich bis heute in mir.
Ich wollte das Buch schaffen, das ich damals gebraucht hätte. Wir hatten keine (Bilder)bücher, in denen die Mama tot war. Dass meine Mama weg war, machte einen großen Teil meines Lebens aus und ist immer noch da.
„Kinder bis etwa zwölf Jahre können tief in die Trauer eintauchen und Sekunden später wieder spielen gehen. Man nennt das ‚Pfützentrauern‘: Sie springen hinein und wieder heraus. Hinein und heraus.“ (Caspers 33)
„Trauer kommt und geht. [...] Wir lernen nur, immer besser mit ihr umzugehen und das Leid zu lindern.“ (Caspers 190)
Das will ich auch schaffen. Ein bisschen gezeichnet dafür habe ich schon, alles in blau, wie das Wasser.
Auf die Tinte, fertig, los.