MACHT
Laura McFarlane & Lasse Hellweg & Dominik Hirtel
Integriertes Design BA
bei Prof. Andrea Rauschenbusch,
Prof. Andrea Dilzer
Am Anfang war der kollektive Unmut über gesellschaftliche, politische und systemische Entwicklungen und damit einhergehende starre Erwartungshaltungen an das Individuum. Wie gestalten wir unser Leben innerhalb der vorgegebenen Rahmenbedingungen? Was ist machbar? Was definiert uns und was können wir selber definieren?
Die Idee, drei sehr unterschiedliche Themenkomplexe unter dem Oberbegriff MUT in einer Publikation zu einen, erwies sich schnell als Irrweg – zu unterschiedlich waren die Herangehensweisen und der Umgang. Entstanden sind drei Arbeiten, die auf ihre ganz eigene Art und Weise auf Missstände hinweisen, zum Nachdenken anregen und den Betrachtenden spielerisch auffordern, akzeptierte Grenzen aufzubrechen und zu überwinden.
ARBEIT HINTERFRAGEN – Dominik Hirtel
Man arbeitet in Deutschland durchschnittlich 210 Tage im Jahr - an diesen Tagen fällt es schwer, das eigene Arbeiten, oder auch Arbeit im Allgemeinen zu reflektieren. Deshalb stellt diese Publikation 155 Fragen, Fragen stellen, mit deren Hilfe man die Arbeit und das eigene Arbeiten reflektieren kann - ohne Antworten vorwegzunehmen.
Die Fragen sind im Prozess entstanden - eigentlich wollte ich Antworten darauf finden, was zu mehreren Sinnkrisen führte.
Warum nicht die Fragen, so wie sie sind, an die betrachtende Person weitergeben? Als eine Art Leitfaden, um herauszufinden, woran man bei der Arbeit ist.
DARE – Laura McFarlane
Mutproben verkörpern etwas Besonderes, Nichtalltägliches und bieten die Möglichkeit, aus dem Tagesgeschehen auszubrechen und die Grenzen der eigenen Identität zu erweitern.
Wille und Unwille, Abwehr und Annäherung, Meidung und Zuwendung werden gleichzeitig gefühlt. Die Kombination aus ambivalenten Empfindungen übt eine reizvolle Faszination aus.
Durch Überwindung der eigenen Schwächen, wächst man über sich hinaus, bewährt sich und beweist Kompetenz. Man entwickelt Selbstbewusstsein, Selbstachtung und Charakter, lernt seine Ängste zu beherrschen und in Gefahrensituationen souveräner zu agieren. Eigene Fähigkeiten und persönliche Werte werden selbstständig entdeckt und erweitert, was zu einer starken Ich-Identität führt und die Leistungsfähigkeit steigert.
Das Bewältigen der gestellten Aufgabe erfüllt mit Stolz und Zufriedenheit.
Schweißnasse Hände.
Ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Verunsicherung. Angst.
Dem einen wird beim Blick in die Tiefe schwindelig, die andere bekommt weiche Knie, wenn sie darüber nachdenkt, auf einer Bühne zu singen.
Verschiedene Personen beweisen Mut – sie riskieren zu scheitern, setzen sich mit ihren Ängsten auseinander oder manifestieren ihre Persönlichkeit.
Begleitet und geschützt werden sie dabei von einer pinken Balaclava – ein Symbol für den Ausbruch aus dem zivilen Gehorsam und das Ablegen von intrinsischen Hemmungen.
Wann warst du das letzte Mal mutig?
MIND MY INSIDE – Lasse Hellweg
Stigmatisierungen und Klischees bestimmen unseren Umgang mit mentaler Gesundheit und psychischen Krankheiten. Als Betroffener neige ich eher dazu, mich zu verschließen, als mich mitzuteilen.
Dem möchte ich mich widersetzen und in einen gestalterischen Diskurs mit meiner Psyche treten. Eine grafische Auseinandersetzung die fordert, offen über psychische Erkrankungen und mentale Gesundheit zu sprechen und zum Nachdenken darüber anregt, warum so viele Menschen psychisch krank werden.