Verordnete Orte

Bonnie Shari Wenzke
Integriertes Design BA
bei Prof. Asli Serbest,
Prof. Dr. Annette Geiger
Die Ausstellung der Arbeit im öffentlichen Raum erfolgte mit freundlicher Unterstützung von Umweltbetrieb Bremen und durch das Gerhard-Marcks-Haus.
In der Auseinandersetzung mit der öffentlichen Toilette, wird die Toilette von der Künstlerin als eine Technik verstanden und auf einer dinglichen, räumlichen, politischen und sozialen Ebene überlegt. In einer Heterotopologie der Toilette, wurde in diesem verordneten Ort ein anderer Ort verstanden — insofern, als dass die Toilette als öffentlicher Raum ein Ort ist an dem Frau* und Mann* nicht gleichberechtigt sind und Menschen, die sich dem binären Geschlechter Modell entziehen, zumeist gänzlich unerwähnt bleiben. Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass gerade in diesen alltäglichen, scheinbar banalen Objektdetail unseres Lebensumfeldes die Geschlechterzuordnung von Räumen manifestiert und bestätigt wird. Ein Ort, an dem die konstruierte Situation eines biopolitischen Machtverhältnisses erschaffen wird.
Durch die Installation auf dem Wasser wurde der Toilettenraum aus den sonst so üblichen, winzigen Räumen herausgeholt und die Hierarchie, die in der Beschaffenheit und gesell- schaftlichen Konnotationen von Toiletten und Urinalen implementiert ist, aufgehoben. Der öffentliche Raum der Toilette — bzw. der Raum von drei Toilettenkabinen mit sich nach außen hin öffnenden Türen — wurde auf eine Ebene reduziert und zusammengesetzt. Mit dieser Arbeit wurde eine Installation — eine Skulptur einer Ebene geschaffen, die impliziert, dass ein Raum frei mit gestaltbar und nicht statisch vordefiniert ist. Er ist wandel- und wanderbar. Der Raum ist ein Prozess und dieser ist fließend. Je nach Perspektive zeigt die Installation das System / das Raster der Oberfläche oder aber verschwimmt zu einer zentralen Ebene.







prescribed places, 2020
In the examination of the public toilet, the toilet is understood by the artist as a technique and considered on a material, spatial, political and social level. In a heterotopology of the toilet, another place was understood in this prescribed place - insofar as the toilet as a public space is a place where woman* and man* are not equal and people who escape the binary gender model remain mostly completely unmentioned. A closer look reveals that it is precisely in these everyday, seemingly banal object details of our living environment that the gender assignment of spaces is manifested and confirmed. A place where the constructed situation of a biopolitical power relation is created.
Through the installation on the water, the toilet space was taken out of the otherwise tiny spaces and the hierarchy implemented in the social connotations of toilets and urinals was removed. The public space of the toilet - or the space of three toilet cubicles with doors opening to the outside - was reduced to one level and composed. With this work an installation - a sculpture of a plane was created, which implies that a space is co-designable and not statically predefined. It is changeable and moveable. The space is a process and this is fluid. Depending on the perspective, the installation shows the system / the grid of the surface or blurs into a level.